Als Franken fränkisch wurde – Archäologische Funde der Merowingerzeit
Sonderausstellung bis 7. Nov. 2021
Der Norden Bayerns wird von den Franken bewohnt, einem Menschenschlag, der sich deutlich von der Bevölkerung Altbayerns unterscheidet. Dies resultiert daraus, dass die Franken andere Wurzeln haben: Ihre Vorfahren – Germanen aus dem Stammesverband der Franken – sind ab dem frühen 6. Jh. n. Chr. aus dem Mittelrheingebiet in das Land am Main gekommen. In einer nahezu schriftlosen Zeit kann nur die Archäologie Zeugnis von diesen „ersten Franken“ im Maingebiet geben. Nach dem Sieg über die Alamannen 496 n. Chr. und Thüringer 531 n. Chr. begannen die fränkischen Könige aus dem Geschlecht der Merowinger das heutige Frankenland zu kolonisieren.
Ausgewählte Objekte der Ausstellung
Wichtigste archäologische Quelle sind dabei die sog. „Reihengräberfelder“, auf denen die neuen Siedler ihre Toten mit voller Tracht- und Waffenausrüstung bestatteten. Viele der Grabbeigaben stammen dabei aus ihren Herkunftsgebieten im Rheinland. Eine besonders dichte Konzentration von Reihengräberfeldern befindet sich am südlichen Maindreieck, dort liegen auch zahlreiche Dörfer mit der Endung „-heim“, deren Gründung wohl ebenfalls mit den ersten Franken im Zusammenhang steht. Erst kürzlich ist es hier gelungen, die archäologischen Spuren einer frühen fränkischen Siedlung zu entdecken.
Die Ausstellung im Knauf-Museum Iphofen zeichnet mit archäologischen Funden Tracht, Bewaffnung, Alltagskultur aber auch Kunst und Glaubensvorstellungen der ersten Franken in Franken nach.