Markus Mergenthaler (Hg.) |
Bei Altamerika mag mancher an die „Roaring Twenties“, die goldenen Zwanzigerjahre des 20. Jahrhunderts in den USA denken. Al Capone, Ausschweifungen, Prohibition, ewiger Charleston und ellenlange Federboas. Aber halt! Weiter im Süden des amerikanischen Doppelkontinents stoßen wir schon Jahrhunderte und Jahrtausende früher auf eine bemerkenswerte Kultur des „Lasters“. So registriert der in Peru aufgewachsene spanische Geschichtsschreiber Garcilaso de la Vega el Inca (1539-1616) in seinem Werk „Comentarios reales“, dass der letzte Inkaherrscher Manco Cápac seine Untertanen zu mehr Disziplin in Geschlechtsdingen ermahnen mußte, denn “in der Sache mit den Frauen gehe es bei ihnen noch barbarischer zu als mit anderen Lastern”.