Siebold Netsuke treffen japanische Schönheiten, 3. Juli – 6. November 2016

Seit dem Erscheinen von Edmund de Waals Bestseller "Der Hase mit den Bernsteinaugen", der das außergewöhnliche Schicksal der Familie Ephrussi anhand einer NETSUKE-Sammlung erzählt, ist dieser Begriff einer breiten Öffentlichkeit bekannt. NETSUKE sind japanische Miniatur-Schnitzereien. Sie dienten einst als Gegengewicht zur Befestigung eines "Sagemono", eines hängenden Behältnisses, wie z. B. eines "Inrõ", einer flachen, kleinen, mehrteiligen Lackholzdose am "Obi", dem Gürtel des taschenlosen Kimono. NETSUKE-Figuren sind mit zwei Löchern, den sogenannten "Himotoshi", zum Durchziehen einer Schnur versehen. Hergestellt wurden NETSUKE ab dem ausgehenden 17. Jahrhundert mit dem Erstarken des Bürgertums und hielten sich bis in die 1880er Jahre, als der Kimono beim japanischen Mann als Alltagskleidungsstück außer Gebrauch geriet.
In der Münchner Sammlung des Würzburger Arztes, Japan- und Naturforschers, Ethnologen, Botanikers und Sammlers Phillipp Franz von Siebold (1796 -1866) befinden sich über 50 NETSUKE, die er bei seiner zweiten Reise (1859 -1862) ins Land der aufgehenden Sonne sammelte und mitbrachte. Viele der kleinen japanischen Miniatur-Schnitzereien stellen mythologische Figuren, insbesondere Glücksgötter, Tiere, Früchte, sowie Gegenstände und Szenen aus dem Alltag dar.
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